Interview mit Jörg Köhler

Hallo Jörg, vielen Dank, dass Du dir die Zeit nimmst mit mir zu sprechen. Als Trainer und Lehrer an der IGSNO (Integrierte Gesamtschule Nieder-Olm) bist ja auch Du viel beschäftigt und viel mit unseren Tools unterwegs. Wie hat das mit den Tools eigentlich damals angefangen?

Ende des Jahres 2005 mussten wir an der Schule noch Geld ausgeben, dass ansonsten verloren gewesen wäre. Mein Wunsch war es den gesamten Toolbestand von METALOG zu kaufen. Nach anfänglichem Widerstand hatte ich dafür die Zusage von unserem Schulleiter und die Tools in unserem Haus. Ich war damals ausgebildeter Erlebnispädagoge, Aggressionsberater und auch Gestaltpädagoge. Innerhalb des Schulsettings haben wir, Sabrina (meine Frau) und ich an der Schule erlebnispädagogische AG´s angeboten, die jahrelang von allen Klassen freiwillig und mittags, nach der Schule angeboten wurden.

Wow, da hast Du ja tolle Argumente liefern können um deinen Schulleiter zu überzeugen. Was ist seitdem alles passiert?

Sowohl Sabrina, als auch ich, haben schnell gemerkt, dass sie Tools alleine nicht den Erfolg bringen und sind mittlerweile zertifizierte Trainer für ErfahrungsOrientiertes Lernen (EOL Die METALOG-Methode). Ich habe auch die Ausbildungen zum Anti-Aggressivitäts-Trainer und zum Coolness-Trainer erfolgreich absolviert. In unserem Schulkonzept ist inzwischen die Erlebnispädagogik und EOL im Stundenplan festgeschrieben. Wir sind die einzige Schule in Rheinland-Pfalz, die ein solches Fach im Stundenplan verankert anbietet.

Das ist beeindruckend. Welche Auswirkung hatte die EOL-Ausbildung auf den Entwicklungsverlauf an eurer Schule?

Der Aspekt ein Tool zu inszenieren, hat eine neue Qualität in die Arbeit mit den Kindern gebracht. Die Klare Struktur der Methode und die Möglichkeiten der Interventionen, wenn die Kinder gerade lernen helfen mir, und den Kindern Lösungen zu finden, die sie danach gut auf den Alltag übertragen können. Seit Jahren werden die Tools jeden Donnerstag in der 2. bis 4. Stunde eingesetzt. Da kommt dann immer eine fünfte Klasse in die Turnhalle zu einer Stunde EP oder EOL. Jede Klasse erlebt sechs Wochen lang eine aufeinander aufbauende Einheit, die vor allem dazu dient, dass die neu zusammengestellten Klassen besser zueinander finden. Der Teamgedanke spielt hier die Hauptrolle. An den Stunden nehmen immer die komplette Klasse und auch die beiden Klassenlehrer teil. Geleitet wird das Ganze aktuell von mir und einem FSJ´ler, einem jungen Menschen, der an der IGSNO sein Freiwilliges Soziales Jahr ableistet. Gemeinsam bauen wir dann ein Setting auf und betreuen die Kinder. Die beiden Klassenlehrer beobachten von außen ihre Schüler und machen wertvolle Beobachtungen, die dann im Schulalltag besprochen werden können.

Das ist beeindruckend. Welche Auswirkung hatte die EOL-Ausbildung auf den Entwicklungsverlauf an eurer Schule?

Der Aspekt ein Tool zu inszenieren, hat eine neue Qualität in die Arbeit mit den Kindern gebracht. Die Klare Struktur der Methode und die Möglichkeiten der Interventionen, wenn die Kinder gerade lernen helfen mir, und den Kindern Lösungen zu finden, die sie danach gut auf den Alltag übertragen können. Seit Jahren werden die Tools jeden Donnerstag in der 2. bis 4. Stunde eingesetzt. Da kommt dann immer eine fünfte Klasse in die Turnhalle zu einer Stunde EP oder EOL. Jede Klasse erlebt sechs Wochen lang eine aufeinander aufbauende Einheit, die vor allem dazu dient, dass die neu zusammengestellten Klassen besser zueinander finden. Der Teamgedanke spielt hier die Hauptrolle. An den Stunden nehmen immer die komplette Klasse und auch die beiden Klassenlehrer teil. Geleitet wird das Ganze aktuell von mir und einem FSJ´ler, einem jungen Menschen, der an der IGSNO sein Freiwilliges Soziales Jahr ableistet. Gemeinsam bauen wir dann ein Setting auf und betreuen die Kinder. Die beiden Klassenlehrer beobachten von außen ihre Schüler und machen wertvolle Beobachtungen, die dann im Schulalltag besprochen werden können.

Welche Auswirkungen hatten die Tools auf die Entwicklung auf das weitere Umfeld der Schule?

Wir haben schon ein paar Veranstaltungen für METALOG in anderen Schulen gehalten und dort die METALOG-Methode praktisch vorgestellt. Wir setzen in allen Seminaren, Workshops, Fortbildungen, Trainings, … immer die Tools von METALOG ein und inszenieren sie passend zur Auftragserteilung. In jeder unserer Veranstaltungen spielen die Tools und EOL eine zentrale Rolle. Die Tools begeistern einfach und wir können gerade im schulischen Bereich die Erkenntnis vermitteln, dass sie im sozialen Kontext und immer mehr auch im fachspezifischen Bereich einsetzbar und nutzbar sind. Viele Lehrer sind begeistert vom spielerischen Zugang, wenn sie zum Beispiel erkennen, dass man das Team² auch im Englisch- oder Matheunterricht einsetzen kann.

Ich selbst setze die Tools auch in Trainings mit straffällig gewordenen Jugendlichen ein und habe sie sogar schon im Knast mit Insassen erfolgreich eingesetzt. Man kann soooooo viele Sachen mit den Tools machen, wenn die Inszenierung stimmt. Ich kenne keine Auftragssituation, die einen Einsatz der Tools ausschließt!!! Mittlerweile werden wir meist auch wegen unserer Kompetenz bezüglich EOL angefordert und eingesetzt.

In unserem Schulprofil, mit dem auch stark nach außen geworben wird, spielt das soziale Lernen eine große Rolle. Jeder, der die IGSNO kennenlernt, erfährt schnell, dass EP und EOL fester Bestandteil sind. Oftmals wird die Schule deswegen auch positiv hervorgehoben, da dieser Schwerpunkt stark gelebt wird. Unsere Schule hat bei mehreren Wettbewerben, auch wegen der EP und EOL-Arbeit, vordere Plätze errungen und ist mehrfach ausgezeichnet worden.

In unserer Oberstufe gibt es in einer jährlich stattfindenden Methodenwoche ein von mir inszeniertes Assessment Center, das die jeweiligen 12. Klassen besuchen. Dort werden die Schüler in einer Realsituation auf Bewerbungssituationen vorbereitet. In den Stunden werden sie in die Rolle versetzt, einer von 25 Bewerbern um eine Ausbildungsstelle zu sein, von denen jedoch nur drei eine Stelle erhalten.

Gibt es außer euch noch mehr Lehrerinnen und Lehrer die die Tools an der Schule nutzen?

Die Tools werden immer wieder auch von anderen Kollegen genutzt. Wir haben an unserer Schule einen Studientag gehalten und die Tools und EOL vorgestellt. So waren alle Kollegen über die die Möglichkeiten des Einsatzes der Tools informiert, seitdem setzen einige immer wieder verschiedene Tools im Unterricht ein.

Was hat sich nachhaltig entwickelt?

Im Stundenplan ist die wöchentlich stattfindende EP-, EOL-Stunde verankert und auch das Assessment Center in der Oberstufe. In Trainings mit verhaltensauffälligen Kindern spielen die Tools eine große Rolle. Der Förderverein der Schule unterstützt uns regelmäßig dabei, neue Tools anzuschaffen und die Trainings mit auffälligen Schülern zu finanzieren. In vielen Schulen sind mittlerweile Tools vorhanden, aber nur wenige Kollegen können richtig damit umgehen. Das heißt, sie sollen nicht nur damit mit ihren Schülern spielen, sondern nachhaltig arbeiten, wenn sie ein Setting vorbereiten und die Schüler in einer Inszenierung eine bestimmte Situation erleben und dann auch reflektieren lassen.

Sabrina und ich arbeiten in unserer Schule eng mit der Schulsozialarbeiterin zusammen, die die Tools natürlich auch kennengelernt hat. Sie setzt sie fast immer ein, wenn sie in und mit Klassen arbeitet. Auch in der Beratung von Kollegen, Eltern und Schülern spielen manche Tools häufig eine Rolle.

Da ist ja einige passiert! Was sind die Ziele auf dem weiteren gemeinsamen Weg mit METALOG?

Auf dem weiteren gemeinsamen Weg mit METALOG würden wir uns weiter über einen regen Austausch freuen. Wir setzen die Tools vielfältig ein und entwickeln viele Neuinszenierungen, die es wert sind, im Austausch miteinander vorgestellt zu werden. 

Wir bieten über ein Lehrerfortbildungsinstitut (ILF Mainz) regelmäßig Studientage an. Dann reisen wir quer durch Rheinland-Pfalz und stellen Kollegien unsere Ideen vor, die Themen Wut, Ärger, Stress, Aggression, Team, Kommunikation, … mit Hilfe der METALOG-Tools und der EOL-Methode nachhaltig in den Stundenplan und das Schulprofil zu verankern. Auch in einem Weiterbildungsinstitut (WBZ Ingelheim) sind wir regelmäßig Referenten und bieten Veranstaltungen an, die immer mit den Tools bereichert werden. Bei diesen beschriebenen Veranstaltungen merken wir, dass die Tools und die EOL-Methode riesigen Anklang finden. An dieser Stelle könnten wir uns eine engere Zusammenarbeit gut vorstellen.

Es wäre super, wenn von euch weiterhin neue Tools entwickelt werden würden, die immer auch im schulischen Kontext einsetzbar sind. In allen Lehrerfortbildungen sollte ein Schwerpunkt daraufgelegt werden, dass man die Tools auf verschiedene Art und Weise nutzen kann. Die Tools sind offen für viele Fächer und haben immer weitere, bisher unbekannte Möglichkeiten.

Mein lieber Jörg, ich danke Dir ganzherzlich für das Gespräch. Gerne unterstützen wir euch auch weiterhin bei eurer beeindruckenden Arbeit.

Wir freuen uns riesig, dass wir in einem engen Kontakt zu euch stehen und freuen uns auf weitere, gemeinsame Aktionen!!!